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Limericks III
 
 

... und weiter geht’s

Der Rüttler lechzt nach viel Gefühl,
Französisch das wär jetzt sein Spiel,
die Gegnerin kriegt einen Schreck,
springt hurtig auf und läuft schnell weg,
des Anzüglichen war´s zuviel.

(R. Brecht)

Ein Großmeister aus Teheran,
der hat beim Schach sich weh getan,
bei der langen Rochade ein schmerzhafter Stich,
und die rechte Schulter auskugelte sich,
jetzt geht er lieber zur Kegelbahn

(R. Brecht)

Ein Schach-GM aus Hadamar
ein ganz ein helles Köpfchen war,
der Eltern Vermächtnis
ein Riesengedächtnis,
kein Wunder, dass er Archivar.

(H. Hirte)

Klosterstädtisches

Ein Spieler aus der Stadt mit dem Kloster,
der war verliebt in seinen Toaster:
er dachte, ohne Toastbrot
geriete er in Hungersnot.
Als einst defekt der Toaster, aß nur eine Wurst vom Rost er.

Getreu dem Motto:
In der größten Not
schmeckt die Wurst auch ohne Brot.

(H. Hirte)

Ein Schachspieler aus der Klosterstadt
daheim ein großes Poster hat;
darauf die Physiognomie
von Karpov, dem großen Schachgenie:
jetzt setzt mit dessen 'ghost' er matt.

Allerdings hatte er eine Eigenheit:
jeden Spielleiter um einen Toast er bat.

(H. Hirte)

Wenn ein Schotte macht sich die Schotten dicht,
hat er sich mit Scotch zugericht

Man soll nicht über Schotten spotten,
die Männer sind recht hartgesotten,
sie tragen selbst im Winter Rock,
für Fremde ist jedoch ein Schock,
die Unterwäsche ist verboten!

(R. Brecht)

Wenn hartgesottene Schotten
sich Mann für Mann zusammenrotten,
gib nichts kund,
halte den Mund,
erspare Dir über sie zu spotten.

Sonst fangen die noch an mit dem Dudel Sack zu spielen.

(H. Hirte)

Ein Münchner sprach zum Schotten:
"Pfui Teifi! Sapperlotten!
Madel krieg keinen Schock,
in danem Dirndlrock
nisten jo schon die Motten."

Der Schott sprach nur "F...orget it!"(*)
und blies in seinen Dudelsack.
(*) Es muss sich ja nicht alles reimen.

(H. Hirte)

Trägt ein Schotte keinen Schottenrock
kriegt der Schotten Rott' einen Rottenschock!

Erschreckt fuhr auf die Lotten
zu einem polyglotten Schotten:
"Oh großer Schock,
wo ist der Rock?"
Da sagte der Schotte: "Forgotten!"

Enttäuschung, wie's so oft geschieht,
er trug 'nen Anzug - genäht aus Tweed.

(H. Hirte)

Es fand ein alter Schotte
bei andren einst nur Spotte:
Händels Orgelkonzert
hielt er für Wert
zu spielen auf dem Fagotte.

(Weil sein Dudelsacke
leider hatte ne Macke)

(H. Hirte)

Nur Spotte fand ein alter Schotte
bei der Dilettanten Rotte:
Händels Orgelkonzerte
fand er für Werte
zu spielen auf dem Fagotte.

(Variation M. Versonnen)

Bisweilen ist wie Dynamit
das Spiel man nennt Schottisch Gambit:
den d4-Bauern
schenk ohne Bedauern,
das Opfer letzlich Angriff biet'.

(H. Hirte)

J.Mac.Donavan aus Schottland
der hatte den Sieg in der Hand
in der Hand ein Glas Whisky
das war der Sieg
heut lebt er nicht mehr, es gab Krieg.

(GMBZ)

Ungestilltes Verlangen

Ist bei Dir nicht das Verlangen,
einen GM zu empfangen,
ihn zu küssen auf die Wangen,
seinen König einzufangen
riesig, doch nie zu erlangen?

(R. Brecht)

Natürlich ist es mein größtes Verlangen
einen GM einmal zu empfangen:
ich würd' sogar küssen
die käsigen Füßen,
aber nicht unrasierte Wangen.

(H. Hirte)

Ein Schach-GM, ein vorzüglicher Denker,
der Figuren gefühlvoller Lenker,
hat immer gespart
Rasierklingen für'n Bart
und lief herum wie der letzte Henker.

(H. Hirte)

Alles Käse

Der Hardie liebt Käse, der Sorten aller,
den Harzer, den Handkäs, den Emmentaler,
sogar den Fußkäs verachtet er nicht,
worauf eine Frage fällt ins Gewicht.
Warum bloß kein Fernsehprogramm hat zur Wahl er?

(R. Brecht)

Ein Käsebauer ganz schön verehrt
wegen seines Käses sehr begehrt
verehrter Käse das ist verkehrt
das mir ein alter Käser gelehrt.

(GMBZ)

Ein lettischer Käsemeister befand,
dass der Gouda lag äußerst schwer in der Hand,
so nahm er die Kreissäg und sägte erst Stangen,
dann dünne Scheibchen, fürs Brot würd’ es langen,
so damals er die Scheiblette erfand.

(R. Brecht)

In der kleinen Toasterstadt,
die nebenbei noch ein Kloster hat,
hatte ein Spieler in der Hostasch' stecken
zur Sicherheit immer 'ne Packung Scheibletten,
deswegen auch um einen Toast er bat.

(H. Hirte)

Fußball ist auch nicht immer ergötzlich

Es sprach der Kaiser Beckenbauer:
"Aus diesem Spiel werd' ich nicht schlauer!"

(Jupp ter Stegen)

Im Münchner Olympiastadion,
wird kein Fußball gespielt mehr, ab heute schon,
der Platz wird quadratisch, die Felder grünweiß,
nie mehr spieln die Deutschen dort so einen Sch...
1:5 gegen England, das ham se davon.

(R. Brecht)

Der Rudi und der Franz,
ein jeder meint er kanns,
doch fragst Du sie mal ganz gezielt,
wie eigentlich man Englisch spielt,
hörst du nur " Hoast´s net gsanns ? "

(R. Brecht)

Als kleiner Bub wollte der Kaiser,
Schachspieln lernen, drauf war heiß er,
doch es klappte nicht so gut,
und so langsam sank der Mut,
er gab es auf. Jetzt ist er weiser.

Oder: Jetzt spricht nur noch weis er.

(R. Brecht)

Verschiedene Ansichten

Ein Schach-GM aus Hadamar
ein ganz ein helles Köpfchen war,
der Eltern Vermächtnis
ein Riesengedächtnis,
kein Wunder, dass er Archivar.

(H. Hirte)

Der Viergestrichene Fünfer

Ein Schachspieler aus Ber-
lin wollte seine Her-
kunft allen gleich mittei-
len, ohne zu verwei-
len zeigt er sein´ Berliner Bär.

(R. Brecht)

Gefahren beim Spiel

Es sei des Schachmeisters eingedenk,
der Schach spielte aus dem Handgelenk:
im Spielesrausch
beim Schlagabtausch
hat er sich's dann auch ausgerenkt.

(H. Hirte)

Der falsche Weg

Ein Schachmeister, der nicht fehlerfrei,
hatte genug von der Quälerei:
entgegen der Sitten
in des Lebens Mitten
bestritt er dasselbe mit Hehlerei.

(H. Hirte)

Lateinamerikanisches Temperament

Zwei Schachspieler aus Uruguay,
die hatten öfter Streiterei,
nach einem heiß umkämpften Spiel,
in Handgemenge man verfiel,
dabei ging auch das Brett entzwei.

(R. Brecht)

Ein Schach-Großmeister aus Peru
war beim Turnier des öftren zu:
meist trank er vom Tequila
viel zu viela
und es kam zum Tohuwabohu.

(H. Hirte)

Einst spielte ein GM aus Peru
gegen einen aus dem europäischen Watt
sie dachten und tranken, es gab keine Ruh
auf dem Feld, es brannte und einer wollte patt
der andere war schneller, es wurde matt.

(GMBZ)

Kurzes Glück

Ein Meister und Liebste zur schönsten Stund,
standen vorm Traualtar in Stralsund,
doch direkt nach der Trauung meint´ er ohne Scham,
"Ich muß nochmal weg zu nem Simultan!"
In der Hochzeitsnacht hatt´ sie ’nen Scheidungsgrund

(R. Brecht)

... und noch zwei Romanzen

Ein Schachmeister aus Lettland
ne Schachspiel'rin recht nett fand:
nach dem Turnier
so gegen vier
trafen sie sich, wo das Moped stand.

(H. Hirte)

Einem Schach-GM aus Estland
verwirrte beim Turnier in 'nem Guestland
in edler Minne
die schachlichen Sinne
eine Frau, die ihn ehelich festband.

(H. Hirte)

Gutgemeinter Ratschlag

Hier noch ein Tipp zum Dichten,
bei längeren Geschichten,
die eh kein Mensch kapiert,
weil sie so kompliziert,
kann man aufs Reimen auch verzichten.

(R. Brecht)

Ist Dir einmal langweilig,
tue nicht so scheinheilig,
geh auf Herberts Seite,
und dann schnell verbreite,
Deinen Schubladreim zweizeilig.

(R. Brecht)

Ratlosigkeit

Nach langer Zeit wieder daheim
ging ein GM flugs auf den Leim
einem Schachkollegen
und deswegen
konnte er machen sich keinen Reim.

(H. Hirte)

Herbert und Schorsch

Zur rechten rechts ist der Rechte
der Rechte sitzt rechts bei den Gerechten
links der Linke das ist ein Wink
die linke vom Linke die ist links.

(GMBZ)

Drei Dichtermusketiere
tranken gelöst mal paar Biere
nach einigen Paar kam’s den Wichten
die Erlösung hier zum dichten
und tranken sie weiter das war toll
der erste Schmöker war bald voll.

(GMBZ)

Des Reichens Kinder waren sauer,
frustiert gingen sie weg
und sah’n ne Koppel voll Rinder,
erbärmlich bekleidet schuftet der Bauer
von Armut entfernt, sie wurden nicht schlauer.

(Schorsch)

Es marschierte mal ein weißer Bauer
zum Sieg und immer auf der Lauer
quer übers Feld und sagte ach
es ist soweit ich geb jetzt Schach.
Der schwarze König kein Platz mehr hat
die Dame lobte, denn es war matt.

(GMBZ)

Leonid Nikskopeki

Wenn Russen Rosse reiten,
sind's nicht unbedingt Russen, sondern Kosaken.
Will das jemand bestreiten?
Ach, jetzt werd ich schwach,
da reitet ja auch ein Kasach.

(H.Hirte)

Mal ebbes Hessisches

Wenn die Hessen Äpfel essen
wandern sie erst durch die Äpfelpressen:
wenn sie dann kosten
vom Äpfelmosten,
sind sie auf Äpfel ganz versessen.

(H. Hirte)

Auch Metzger sind erfinderisch

Ein Metzgermeister aus Sindelfingen,
spielte gern Schach, vor allen Dingen,
da kam ihm eine Idee ins Hirn,
und nach längerem hin und her probiern,
wollt ihm die Schachbrettwurst gelingen.

(R. Brecht)

Jugendlicher Zeitvertreib

Ein Jugendspieler hielt sich auf Trab
in einem Jugendkonzert beim Rap:
mit Exstasy-Drogen
ist die Nacht verflogen,
zum Schachspielen war er nachher zu schlapp.

(H. Hirte)

Turnierprobleme

Bei einem Prominenten-Turnier in Wien
spielte Peter Lego gegen Mr. Bean
er hatte schon sehr viel gewonnen
doch bei diesem Anblick
sind ihm die Meister-Ehren zerronnen.

(GMBZ)

Etwas Zusammengepuzzeltes

Es war einmal auf den Azoren
ein Mann, der sein Schachbrett verloren,
er suchte im ganzen Haus wie wild,
hat dann aber doch für sein Puzzle-Bild
nen Karton zum Kleben erkoren

(R. Brecht)

Theoretisch gesehen

Am sonntäglichen Wonnentag
wollt ein GM nehmen ein Sonnenbad:
doch des gräulichen Wetters wegen
ein feuchtnasser Herbstregen
diesen Traum zerronnen hat.

So stund er denn mit Badetuch
und hatte vom Regen grade genug:
"Grau*, teurer Freund, ist alle Theorie"
willst Sonnenbaden du, dann klappt es nie,
so steht es schon in Goethen's Buch. (Faust I)

* So grau wie der gräulich-regennasse Himmel.

Der GM sprach: "ich bin nicht dumm!
Da geh' ich halt ins Solarium."
Doch andrerseits muss man beklagen,
ist Ruhetag an Sonn(en)tagen:
da stand er dumm vorm Solarium (rum).

Drum merke:
Vermieden werden Sommersprossen
wird vom Regen man begossen
vorm Solarium, das geschlossen.

(H. Hirte)

Spirituelles

Es war ein Spieler in Laos,
der stürzte den Schachklub ins Chaos,
die Spieler nur noch Lao-tse lasen,
und ohne zu ziehn an den Brettern saßen,
er war Anhänger des Taos.

(R. Brecht)

Ein spiritueller Guru aus Malta,
immer riefen ihn alle nur Alter,
zog beim Vereinsschach alle ab,
die wunderten sich nicht zu knapp,
"Ich hab den Draht nach oben !" schallt er.

(R. Brecht)

Ein theoretisches Problem

Der GMBZ hatte genug
und nannte die Theorie Betrug,
denn mit der langen Rochaden
ging er gewaltig Baden -
jetzt macht er nur noch den Schäferzug.

(H. Hirte)

Dänisches Intermezzo

Eines Schachspielers Leben in Dänemark,
das ist mitunter doch äußerst karg,
er trinkt kein Högörök-Bier,
und kaut Holzfigurn mit Panier,
doch das macht den Siegeswillen sehr stark.

(R. Brecht)

... ob es so besser funktioniert?

Fürs Schach braucht man sehr viel Zeit
zum Denken ist nicht jeder bereit
zur Ablenkung trink mal paar Bier
dann spiel schneller und sorglos hier
gewinn dein Blitz und dank dem Bier.

(GMBZ)

Wahre Unparteilichkeit

Neutralität ist unser Motto,
selbst wenn spielen wir im Lotto,
lassen wir die Kästchen frei,
und bezahlen nur dabei.
Parteiisch sein! Niemals, oh Gott, oh!

(R. Brecht)










Redaktion: 30. September 2001