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Schachlimericks

Ein paar Worte vorweg:
 

Liebe Schachfreunde,

im Gästebuch haben sich schon eine Menge Gedichte angesammelt, so dass es nicht leicht ist, den Überblick zu bewahren. Es scheint an der Zeit zu sein, wenigstens eine Auswahl der Limericks in die Homepage zu integrieren.

Am treffendsten mag das kompositorische Verlangen, das manchen limerickdichtenden Schachspieler befällt, vielleicht der folgende Limerick demonstrieren. Dieser Limerick stammt allerdings nicht von unseren onlife-Dichtern, sondern ist in dem Buch "Logische Phantasien" (Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1986) veröffentlicht.

Sherlock Holmes und Dr. Watson

Es beliebte nach Tisch Dr. Watson

mit eignen Problem-Hits zu protzen.

Doch war alles geklaut,

kein Stück selber gebaut!

Sherlock Holmes fand: Der Kerl ist zum Kom-

ponieren wahrlich prädestiniert. Warum geht

er nicht in die Schlagerbranche?

Mancher mag sich nun fragen, ob wir ernsthafte Schachspieler seien. Das wissen viele von uns selbst nicht. In einer Hinsicht schon, in anderer Hinsicht wiederum nicht. Man kann aber auch die Gegenfrage stellen!

Soll man denjenigen ernst nehmen,

der das Schachspiel geradezu tödlich ernst nimmt?

Immerhin ist Schach "nur" ein Spiel, allerdings – wie wir meinen – eines der schönsten, das der menschliche Geist je ersonnen hat. Darin liegt auch für jeden von uns die Faszination am Königlichen Spiel. Humor und ernsthaftes Spiel schließen sich nicht aus, im Gegenteil – beide ergänzen sich: denn aus beiden Komponenten setzt sich etwas sehr wichtiges im Leben zusammen, nämlich

die Freude

Im übrigen wird man weiterhin feststellen, dass die dichtende Zunft sich selbst nicht so ernst nimmt. Will man allerdings seriös über das Schachgeschehen in unserem Bezirk unterrichtet sein, so sei auf die offiziellen Seiten des Hessischen Schachbezirks 10 Bergstraße verwiesen.

Wir möchten im Folgenden versuchen, jeden Limerick-Lieferanten einzeln zu benennen.

Der wärmste Dank ist jedem Limerick-Spender gewiss!!!

So präsentieren wir nicht ohne einen gewissen Stolz:

Die Schachlimericks
 
 

GMBZ Herberts faszinierende Schachpraktiken

Ein GMBZ aus Fürth,
der war beim Spiel ganz verwirrt.
Sein Gegner hellwach,
gab ein Doppelschach,
Schulz meinte "Spieln wir jetzt zu viert?"

(R. Brecht)

Einem Schachspieler vom SK Ferth
galt Schmucker-Ex als sehr viel wert,
bis eines Tages ein GM kam,
den kurzerhand er zur Brust sich nahm,
seitdem heißt er GMBZ Herbert.

(H. Hirte)

Stellt der Herbert mal beim Blitzen
die Dame ein, bleibt er ruhig sitzen,
denn er gewinnt dann noch auf Zeit
und meint zum Gegner "Tut mir leid,
das DamenOPFER war halt spitze"

(R. Brecht)

Es war einmal ein GMBZ
der trank gern Schmucker von früh bis spät.
Ach ja, 'nen GM hat er bezwungen,
wenigstens das Spiel war ihm gelungen:
jetzt hat er 'ne Homepage im Internet.

(H. Hirte)

Der Herbert gar nicht so heiter,
schleppt sich zum Arzt, ´s is gescheiter,
klagt ihm sein Leid "Ich steh beim Schach
so unter Strom". Der meint nur "Ach,
sie brauchen nen Blitzableiter"

(R. Brecht)

Der Herbert fühlt sich ziemlich schwach,
verliert nur noch, kriegt oft aufs Dach.
Davon hat er genuch,
er holt sich jetzt ein Buch,
"Das Kamasutra für das Schach".

(R. Brecht)

Bei einem Blitzturnier beim SK Ferth
fehlte nicht GMBZ Herbert.
Er konnte siegen,
eine Trophäe kriegen,
als Hauptpreis gabs einen Camembert.

Derselbe stolz den Pokalschrank ziert
und zu würzigem Duft im Wohngemach führt.

(H. Hirte)

Der Herbert kommt kaum noch,
zum Schach, gern würd er doch,
er muss jetzt aber E-Mails schreiben,
tippen, am Computer bleiben,
Homepagers Einsatz ist halt hoch.

(R. Brecht)

Neulich gelang einem Fürther Bub,
beim Schachturnier ein besonderer Coup.
Beim Spiel sein Kopf wurde immer schwerer,
knallte aufs Brett, das war plötzlich leerer,
da wachte er auf und rief "J´adoube!"

(R. Brecht)

Auf einem Blitzturnier in Nizza
wollt GMBZ Herbert essen ne Pizza,
vom Turnierleiter aufgeschreckt
hat er sie schnell in den Koffer gesteckt:
die andern wollten endlich Blizza.

(jetzt ist er Nizza-Pizza-Besizza)

(Jupp ter Stegen)

Bei einem Blitzturnier in Lorsch
brüllt GMBZ Herbert überaus forsch:
"Macht mer mal voll das Biergefäß
und - hopp, hopp, hopp - en Handkäs,
wanns geht, den ziemlisch dorsch.

(H. Hirte)

GMBZ Herbert aus Förth
ward in der Schmuckerruhe gestört,
weil ihn eine schwarze Dame betört,
die einem andren Verein zugehört:
jetzt tippt er 'nen Liebesbrief in word.

(worin er ihr ewige Treue schwört)

(H. Hirte)

Ein Schachmeerchen

Der Smutje und der Björn
machten eine Segeltörn
und als der Wind ließ nach,
spielten sie Schach,
die Flaute wollte nicht aufhörn.

Und wenn sie nicht gestorben sind,

dann spielen sie noch heute.

(Ellie aus Nettelbeck)

Verschiedene Faktoren beim Schachspiel

Eine schachbegeisterte Maid aus Wyhlen
war eher mäßig beim Spielen,
zielstrebig jedoch, ohne zu geizen,
sparte sie nicht mit ihren Reizen:
manch Gegner erlag den Gefühlen.

Und: was lernt man daraus?
Manch sichrer Punkt ward schon verschenkt,
wenn man sich fühlte abgelenkt.

(Jupp ter Stegen)
 
 

Aus den verschiedenen Regionen

Die hier aufgeführten Städte- oder Ortschaftsnamen sind nur aufgrund der dichterischen Form ausgewählt.

Niemand mag sich angegriffen fühlen.
 
 

Ein Schachspieler aus dem westfälischen Hamm
spielte fast immer Caro-Kann.
Sein Gegner meinte hämisch,
dann spiel ich eben sämisch.
Keiner von beiden gewann.

(B. Rackel)

Ein Geistlicher aus Bergkamen
spielte ohne die Damen,
weil der Zölibat
deren Umgang verbat,
die Spiele waren wahre Dramen.

(B. Rackel)

Ein Schachgroßmeister aus Altenglan
versuchte sich im Blindsimultan.
"Gegen 10 spiele ich alleine!!!",
gewonnen hat er keine,
dann fing er mit dem Trinken an.

(B. Rackel)

Ein Bauer wollt sein eine Dame,
Bb2 so lautet sein Name,
er wurde recht bald en passant genommen,
des Königs Ehe, der Traum schnell zerronnen,
bleibt wohl eine monogame.

(R. Brecht)

Es sagte ein Bauer zum Springer,
"Dein Hopsen wird immer geringer!",
das Pferd schlug beleidigt,
er war unverteidigt,
den Bauern, erst schrie er, dann ging er.

(R. Brecht)

Ein Schweineschlächter aus Linsengericht,
der hatte beim Schach ganz besondres Gewicht,
er meinte, beim Spiel wär es besser,
zu wetzen sein Schlachtermesser,
verloren hat er noch nicht.

(Unbekannt)

Ein Schachreisender aus Finnland,
ging auf alle Turniere, die er fand,
ohne sich zu genieren
begann er zu kommunizieren,
doch keiner seine Sprache verstand.

(H.Hirte)

Eine Urgroßmutter aus Cannstadt,
wenn einmal ein Turnier fand statt,
meinte beim nervenaufreibenden Spiel
oftmals nur sehr kühl:
"Jetzt stehen sie, junger Mann, platt!"
Und die Moral von der Geschicht,
unterschätz die Schachurgroßmütter nicht!

(H. Hirte)

Ein Schachbarde aus Hungen
hatte das Schachspiel oft besungen,
doch über aller Poesie
vergaß er alle Theorie,
so wurd' er oft bezwungen.
(H. Hirte)
 

Ein Korbflechter aus Finsterloh
flocht sich ein Schachbrett aus Ginsterstroh
und immer, wenn er gewann,
so dann und wann,
grinst' er froh.

(H. Hirte)

Ein Schachgroßmeister aus Andermatt
war auch ein großer Könner im Skat.
Beim Meisterturnier in Anderloop
landete er seinen größten Coup:
er setzte mit Herz-König patt.

(H. Hirte)

Ein Schachspieler aus der Vorderpfalz
spielte zur Steigerung des Gehalts -
er riskierte mit großen Tönen
zwei von seinen Monatslöhnen -
jetzt schiebt er einen dicken Hals.

(H. Hirte)

Vorrunde:
Ein Blitztaktiker aus Büttelborn
hatte zur Halbzeit schon viel verlorn:
"Es ist noch nicht zu spät,
bevors so weitergeht,
trink ich erst mal 'nen Korn!"

Rückrunde:
Zum Abschluß der Rückrund konnt er nur noch lallen:
"s iss noch kein Meisder vomm Himmel gefallen."
(ob seines schwankenden Gebahren
wurd er mit dem Taxi nach Hause gefahren.
Die Fahrt musst er auch noch bezallen.)

(H. Hirte)

Einen Schachspieler aus München,
den wollten alle lynchen,
weil er mit viel Glück die Punkte fuhr ein,
da dachte er "Einmal nur Schalker sein,
das würde ich mir jetzt wünschen."

(R. Brecht)

Ein Schachmeister aus München
dat bei jedem Turnier verkündchen
mit ner Hoibi Weißen
und ner Weißwurst als Speisen:
"Jötzt werd' I aan Preissen lynchen!"

(H. Hirte)

Zwei Schachgroßmeister aus Kingston,
spielten´n Freiluftmatch zu Pfingsten,
plötzlich kam Tief Grit,
brachte Gewitterregen mit,
doch das störte sie nicht im geringsten.

(R. Brecht)

Beim Schachverein in Bickenbach
ein Mitglied 'ne Wildsau zum Spicken bracht,
die Sau, die wurde gegrillt,
und als die Griller abgefüllt,
das Vereinsheim durch die Dicken brach.

(H. Hirte)

Beim Schachverein in Schreitenbach
setzte man auf das Breitenschach,
so wurde vieles ausprobiert
und auch vieles inszeniert,
jedoch blieb der Besuch mit Leuten schwach.

(B. Rackel)
 
 

Auch Herberts Vereinskollegen geht’s nicht besser

Gewagter Limerick von Hardie Hirte (SK Fürth)

Ein Schachspieler aus Biblis
dachte sich seines Gewinnes gewiss,
in die Kombination versenkt,
wurde er abrupt abgelenkt,
ein Matt war des Sieges Hindernis.

Antwort von R. (Rambo) B. aus B.

Noch so'n Spruch,
Kieferbruch

Ängstliche Zwischenantwort

Beim Reimespruch über Biblis
muss man fürchten um das Gebiss!

Ein etwas zögerlicher Vorstoß

In einem Städtchen nah beim Rhein,
den Namen zu nennen muss nicht sein
ließen sich die verwegenen Helden
auf den 64 Felden
gelegentlich auch aufs Dichten ein.

Vielleicht gibt’s mal als Meisterstück
einen trefflichen Limerick?

... es folgte auf dem Fuß (Bezug Rätsel Eintrag Nr. 115)

Dichten kann der Hardie wirklich gut,
doch vorm Rätsel zieht er seinen Hut.
Wird demnächst er es riskieren,
eine Lösung hier zu präsentieren.
Also Hardie, wo bleibt dein Mut ?

(R. Bodirsky)

... die tragische Folge:

Jetzt ist der Hardie erst mal platt, (s. Eintrag 108)
dass * nen Limerick gedichtet hat.

* den Ort nenne ich trotzdem nicht (s. Eintrag 104)

Der ***er Limerick mich so zermürbt,
dass jede Dichtkunst mir abgewürgt.

Wer den Schaden hat, spottet jeder Belimerickung

Dem Großmeister Hirte
ein Gedanke durchschwirrte -
ein genialistischer Zug
selbst für Anand genug -
wenn er sich nur nicht man irrte.

(Michael Pirrmann)
 
 

Nun ausnahmsweise noch einen Sex-Zeiler

(gerade noch jugendfrei)

Es waren drei Jungs aus Hinterlachen,
die wollten nen flotten Dreier machen.
Am Schachbrett stellten sie dann fest,
daß es zu zweit sich nur spielen lässt.
Es sagte der Schlauste: Das ist nicht probat,
seitdem spielen se Skat.

(Ellie aus Nettelbeck)

Folgen des Schachspiels

Dennoch
Ärger über sich selbst, wird berichtet,
hat das Haar vieler Schächer gelichtet.
Mancher patzte und patzte,
bis er gänzlich erglatzte -
und hat dennoch aufs Schach nicht verzichtet.

(s. Limerick Sherlock Holmes u. ... oben)

... und ein tragisches Schicksal

Ein Großmeister aus Heyne
übte Theorie fleißig alleine
er schlug jeden, der gegen ihn kam,
allen Gegnern er die Punkte nahm,
doch Freunde hatte er keine.

(Ellie aus Nettelbeck)
 
 

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Kein Platin, Silber oder Gold,
ein wahrer Dichter je gewollt,
sein liebstes Metall ist,
das Kupfer, so ein Mist
Abkupfern hätt´ er nicht gesollt!

(R. Brecht)
 
 
 
 
 
 
 

Letzte Aktualisierung: 29. Juli 2001